Traumatisierten Menschen mit Aromatherapie helfen
Wir werden in den Medien mit Katastrophen, Kriegsbildern und Zerstörung konfrontiert, und seit mehreren Wochen sehen wir täglich erschreckende Bilder aus der Ukraine. Zerstörte Häuser, beschossene Spitäler und leidende Menschen wurden zu einem fixen Teil der täglichen Nachrichten. Die Flüchtlinge sind traumatisiert, oft zittern und schwitzen sie, spüren Herzklopfen, haben erhöhten Blutdruck, leiden an akuter Atemnot und sind unruhig und werden von Albträumen geplagt. Oft können sie sich nicht an Namen, Adressen, Daten erinnern, und diesen Gedächtnisverlust (Amnesie) erleiden sie, weil ihr Gehirn im «Notfallmodus» arbeitet. Die kognitiven Fähigkeiten (Sprechen, Lernen, Probleme lösen) sind im Notfallprogramm weniger wichtig als Überlebensstrategien. Die Menschen sind orientierungslos, hilflos, erschöpft und emotional instabil, denn sie werden von Stress-Katecholaminen überflutet: Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin. Um die Balance der Neurotransmitter im Gehirn wiederherzustellen, brauchen sie eine Reihe von Stress-Katecholaminen-Gegenspielern: Serotonin - wirkt motivationsfördernd und stressdämpfend, Gamma-Amino-Buttersäure = GABA, die Lernprozesse steuert und kognitives Denken erleichtert, und Endorphine: sie stärken das Selbstvertrauen und helfen, das Selbstbewusstsein zu entwickeln, ausserdem stärken sie das Langzeitgedächtnis. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Acetylcholin: es verbindet motorische Gehirnregionen (Frontalhirn) mit dem Limbischen System (Gefühle) und der Grosshirnrinde (Assoziationen, Erinnerungen, Wissen). Über den Hippocampus erhöht es die Aufmerksamkeit und erleichtert die Reiz-Aufnahme und -Weiterverarbeitung, dabei erleichtert es die Speicherung von Informationen im Hippocampus (dem Arbeitsspeicher unseres Gehirns und der Schaltstelle zwischen dem Kurz- und dem Langzeitgedächtnis). Es geht darum, die erlebten Traumata zu verarbeiten (Einwirkungsphase) und die schrecklichen Momente zu assimilieren (Erholungsphase), damit das Erlebte im täglichen Leben nicht stören kann.
Wir können mit aromatherapeutischen Mischungen helfen, das Erlebte zu verarbeiten, dazu bieten sich folgende ätherische Öle an: Bergamotte, Grapefruit, Ingwer, Kamille, Lavandin oder Lavendel, Melisse, Muskatellersalbei, Narde, Neroli, Pfefferminze, Rose, Sandelholz, Vanilleextrakt, Vetiver, Weihrauch, Wermutkraut, Ylang-Ylang, Zeder, Zitronengras.
Traumatisierte Kinder dürfen mit dem Duft von Ho-Blättern, Lavendel, Kamille, roter Mandarine, Rosengeranium und Zeder in für sie geeigneter Konzentration verwöhnt werden.
Für Betreuende, die eine Unterstützung brauchen: Cajeput, Cassia, Grapefruit, Ingwer, Kiefernnadeln, Limette, Majoran, Mandarine, Myrte, Orange, Rosmarin, Verbena (Eisenkraut), Wacholderbeeren, Weihrauch, Zitrone und Zypresse.
Unser neuer Workshop Trauma bewältigen mit Aromatherapie gibt ihnen neue Einblicke in die Thematik und bietet die Möglichkeit gezielt Mischungen zu erstellen.
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